Von «Sidi Abdel Assar» bis «Wilhelm Tell»
Der Verein Senioren für Senioren Sargans hat mit seinem jüngsten Anlass den berühmten Berner Sänger Mani Matter wieder aufleben lassen.
Wer kennt nicht das Lied «I han es Zündhölzli azünt» vom Berner Troubadour Mani Matter, der vor 50 Jahren leider sehr jung bei einem Autounfall ums Leben kam? Während einer Stunde konnten die Mitglieder des Vereins Senioren für Senioren Sargans sich in die Zeit vor 50 Jahren zurückversetzen. Nach zweimaligem coronabedingtem Verschieben konnte das Mani-Matter-Revival im katholischen Pfarreiheim Sargans endlich stattfinden und lockte 50 Mitglieder an. Andreas Aeschlimann führte die Teilnehmenden durch das Leben von Mani Matter und liess den begnadeten Songschreiber wieder aufleben. Als 17-jähriger Gymnasiast hatte Mani Matter die ersten Texte geschrieben und zu Melodien des französischen Künstlers Georges Brassens gesungen. Später hat er an der Universität Recht studiert und mit dem Doktortitel abgeschlossen. Mit seinen Liedern trat Matter erstmals 1960 im Radio auf. 1967 begann er öffentlich aufzutreten, vor allem mit der Gruppe Berner Troubadours. Erst 1971 wagte er sich an Soloauftritte.
Ein politischer Mensch
Mani Matters Lieder hören sich meist lustig an, haben aber immer auch einen tieferen Sinn. Matter war ein politischer Mensch und die Aussagen sind auch heute noch zutreffend. In seinen Songs kommen oft Wortspiele vor, die in der berndeutschen Mundart besonders effektvoll sind. Aeschlimann gab während fünf Viertelstunden viele Kostproben wie «Dr Hansjakobli und ds Babettli», «Dr Sidi Abdel Assar», «Dr Alpeflug», «Dr Ferdinand isch gstorbe», «Si hei dr Wilhelm Tell ufgfüert» und viele andere zum Besten. Wenn man in die Runde der Anwesenden schaute, sah man viel Lächeln, Lachen und Schmunzeln, und man konnte erahnen, dass einige Erinnerungen an schöne Momente geweckt wurden. Liedtexte von Mani Matter zum Nachlesen.
Am Schluss des Vortrages, der mit grossem Applaus verdankt wurde, gab Aeschlimann ein eigenes Mundartgedicht zur Melodie « I han es Zündhölzli azünt» zum Besten. Darin griff er die heutigen Probleme wie Pandemie und Krieg in gleicher Art und Weise auf, wie es Mani Matter gemacht hätte. Bei Kaffee und Gebäck schwelgte das Publikum weiter in den Liedern, die noch in den Ohren klangen und unterhielten sich angeregt mit den Tischnachbarn. Bevor man schliesslich auseinanderging, wurde der nächste Vereinsanlass, der Besuch des Versuchsstollens Hagerbach am 17.November, angekündigt.