Bei trockenem, leicht bewölktem Wetter versammelten sich für einmal eine kleinere Schar von 19 interessierten Seniorinnen und Senioren um 13.15 Uhr auf dem Bahnhof Sargans. Mit dem Zug ging es nach Bad Ragaz und von dort mit dem Schluchtenbus zum Alten Bad Pfäfers, dem ältesten erhaltenen Barockbad der Schweiz. Dort konnte unser Präsident Bruno Tanner die Gruppe an die Führerin Frau Edith Staub-Oertig übergeben.
Nach einigen geschichtlichen Vorinformationen ging es durch den unmittelbar hinter dem Alten Bad Pfäfers liegenden Eingang zur Taminaschlucht. Der rund 450 Meter lange Weg durch die Thermalwasser-Quellschlucht führt an der Felswand entlang, ein Stück weit über einen Stollen ins Felseninnere, am Thermalwasserbrunnen vorbei bis zur Quellwasser-Grotte. Auf der Führung durch die Schlucht war zu erfahren, dass die Quelle um 1240 von Jägern entdeckt worden sei und dass aus der Quelle pro Minute rund 70 Badewannen voll 36.5 °C warmes Thermalwasser sprudelt. Es wird angenommen, dass das Wasser im Tödigebiet oder im Sardonagebiet versickert, tief in die Erde eindringt, sich dabei erwärmt und in der Taminaschlucht durch Felsquerspalten nach rund 10 Jahren wieder an die Oberfläche gelangt.
In der Schlucht angelangt, hörte man das Rauschen des Taminaflusses. Das Licht wurde bald dämmriger und die erhöhte Luftfeuchtigkeit war deutlich zu spüren.
Es mutet äußerst abenteuerlich an, dass im 14. Jahrhundert die Kranken in die tiefe Schlucht abgeseilt wurden und dort bis zu 10 Tage im Wasser badeten und auf Heilung durch das 36,5°C warme Thermalwasser hofften. Man dachte damals, dass das Wasser die Haut aufweichen und in der Folge die Giftstoffe aus dem Körper ausschwemmen sollten.
Nach dem Erkunden der Taminaschlucht ging es zurück in die Gebäulichkeiten des Alten Bad Pfäfers. Ab dem Jahre 1630 wurde das Thermalwasser in Holzrinnen von der Quelle zum Alten Bad Pfäfers geleitet, wo die Kurgäste dann schon kultivierter baden konnten. Zu jener Zeit badete man angeblich täglich 10 Stunden und trank um die 3 Liter Thermalwasser pro Tag. Dort in zwei Räumen mit im Boden eingelassenen Wannenbädern konnte man sich die damalige Badekultur gut vorstellen.
Weiter ging die Führung durch das Kloster Museum und die Paracelsus-Gedenkstätte. Der berühmte Arzt Paracelsus weilte 1535 als erster Badearzt im Bad Pfäfers. Schon er rühmte die Heilkraft des Thermalwassers zur Behandlung vieler Krankheiten und Gebrechen für besonders wirksam.
Im Alten Bad Pfäfers integriert ist auch eine Badkapelle, dort erbaten sich damals die kranken Menschen zusätzlich zur Badekur auch „Hilfe von oben“.
Bewundert werden konnte auch die liebevoll restaurierte Küche, wo damals das Essen für bis zu 300 Gäste zubereitet wurde.
Nach dem Eintauchen in die damalige heilbringende Badekultur gönnte sich die Gruppe im integrierten Restaurant einen feinen Kaffee, bevor es dann zu Fuss durch die Schlucht zurück nach Bad Ragaz ging. Auf diesem Weg konnten die Teilnehmer auch noch die sich im Bau befindende Taminabrücke von unten bewundern. Die in gut 200 Meter Höhe über dem Talboden entstehende, über 400 Meter lange Brücke verbindet ab Anfang 2017 die Orte Pfäfers und Valens.
In Bad Ragaz wartete schon das Postauto, welches die muntere Schar zum Bahnhof brachte. Mit dem Zug ging es dann nach Sargans wo alle um 17.30 Uhr glücklich und zufrieden eintrafen. Einmal mehr waren alle Teilnehmer der Meinung, dass es eine interessante und lohnenswerte Exkursion war. Schauen Sie sich die Bilder in der Fotogalerie an.