Chönd zonis – dem Willkomm-Gruss der Appenzeller konnten über 50 Mitglieder des Vereins Senioren für Senioren Sargans nicht widerstehen. Sie sollten diesen Tagesausflug nicht bereuen.
Die Anfahrt mit dem ÖV über Altstätten, Stoss und Gais verlangte den Reisenden schon ein mehrfaches Umsteigen ab, verlief aber dank guter Disziplin völlig problemlos. Leichter Nieselregen empfing die Sarganserländer am Bahnhof Appenzell und liess sie rasch Zuflucht suchen im zum Voraus reservierten Café.
Frisch gestärkt übernahmen drei kompetente einheimische Führerinnen die Besucher in Gruppen und zeigten sowohl die bekannten als auch die verborgenen Schätze des Ortes. Die schön bemalten Häuserfassaden, die Aufziehläden und die kleinen Vordächer über den Fenstern erhielten plötzlich einen Sinn.
Auch die Geschichte kam nicht zu kurz – die Hinweise auf die Freiheitskämpfe gegen das Kloster St. Gallen bei Vögelinsegg und die Österreicher am Stoss durften deshalb nicht fehlen. Der Ausblick bei der Kirche aufs „Land“ wurde ebenso genossen wie auch die Geschichte des Hauptorts von Appenzell-Innerrhoden mit Interesse aufgenommen.
Kräutersalz-Herstellung oder Appenzeller Alpenbitter
Das Mittagessen war nach dieser gut einstündigen Wanderung durch Strassen und Gassen mehr als verdient. Gerne setzte man sich an den gedeckten Tisch und unterhielt sich mit seinen Nachbarn. Gerade diese Möglichkeit, immer wieder mit andern Teilnehmern in Kontakt zu kommen und diese kennen zu lernen bildet einen der wesentlichen Zwecke dieser Ausflüge. Und das Angebot wird denn auch geschätzt und intensiv genutzt.
Für den Nachmittag standen zwei Angebote zur Verfügung: Herstellen eines Kräutersalzes oder Besichtigung beim Appenzeller Alpenbitter. Im Verhältnis von 3:1 wurde dem bekannten Getränk aus Appenzell der Vorzug gegeben. Schon beim Betreten des Tonbildschau-Raumes nahm man den unverwechselbaren Duft des Kräuter-Likörs wahr. Der Rundgang sowie die anschliessende grosszügige Degustation der erstaunlich grossen Produktepalette fand Gefallen und Interesse bei den Teilnehmern.
Aber auch die „Kräutersalz-Produzenten“ kamen auf ihre Rechnung. Aus kompetentem Mund der Heilpraktikerin Lydia Dörig-Manser erfuhren die Interessentinnen und Interessenten – ja es gab zwei Männer, die sich zu den 11 Frauen gesellten – viel Wissenswertes über die zahlreichen würzigen Appenzeller Kräuter. Mit einiger Muskelkraft wurden in Mörsern die getrockneten Kräuterblätter fein gemahlen und dem Salz beigemischt.
Währenddem die Alpenbitter-Besucher stolz ihre gelben Einkaufstaschen mit den erworbenen „Trophäen“ schwangen, genügte für das Salzgläschen die kleine Handtasche. Beide Gruppen zeigten sich sehr zufrieden. Auf dem Nachhauseweg wurden dann die jeweiligen Erfahrungen ausgetauscht.
Zuverlässig brachte die Bahn alle wieder nach Sargans. Es war ein erneut für alle schönes Beisammensein auf einer interessanten Reise.