„Tritt ein und vergiss deine Sorgen!“ heisst es in einem Liedtext vom „weissen Rössl“.
40 Mitglieder unseres Vereins nutzten den verregneten Sonntag um diese unterhaltsame Operette von Ralph Benatzky in Balzers zu geniessen und sich auf eine Reise ins Salzkammergut der wilden 20er-Jahre mitnehmen zu lassen.
Das heitere Singspiel erzählt gemäss (© Festführer) folgende Geschichte:
Das Hotel «Im weissen Rössl» liegt im Salzkammergut am Wolfgangsee.
Mit der Ankunft der neuen Gäste hat der Kellner Leopold viel zu tun.
Es ist aber nicht die Arbeit, die ihn aus der Ruhe bringt, sondern seine Liebe zur Rössl-Wirtin Josepha Vogelhuber. Er ist nämlich über beide Ohren in seine Chefin Josepha verliebt. Doch die Angebetete will nichts von ihrem Zahlkellner wissen.
Sie hat leider nur Augen für den sympathischen Rechtsanwalt Dr. Siedler. Josepha kann die Ankunft ihres Lieblings Gastes Dr. Siedler aus Berlin kaum erwarten.
Zunächst kommen jedoch ganz andere Gäste aus Berlin an. Der Overall-Fabrikant Wilhelm Giesecke und dessen Tochter Ottilie, die kein Kind von Traurigkeit ist.
Papa Giesecke denke nur an das Geschäft und seinen Rechtsstreit mit dem konkurrierenden Wäschehersteller Sülzheimer senior, als der Anwalt der Gegenseite, Dr. Siedler, im Hotel ankommt. Tochter Ottilie hingegen verguckt sich gleich in den Anwalt.
Natürlich schmeckt das der Rössl-Wirtin gar nicht. Josephas Himmel verdunkelt sich über dem Rössl und sie kündigt ihrem Zahlkellner Leopold. Gleichzeitig muss sie den dauer-grantigen Gast Giesecke aufmuntern und dieser lernt: „Im Salzkammergut, da kann man gut lustig sein“.
Immer neue Gäste kommen an: Der Privatgelehrte und etwas knausrige Professor Dr. Hinzelmann samt seiner liebenswerten Tochter Klärchen. Die beiden sind zusammen mit Sigismund Sülzheimer junior gereist. Da er nichts dafür kann, dass er so schön ist, hat er auch kein Problem, seine Vorzüge bei Tochter Klärchen anzupreisen. Durch ihren Sprachfehler traut er sich zudem, seinen eigenen wunden Punkt bloßzulegen und so verlieben sie sich in die Schwächen des anderen.
Aus wirtschaftlichen Firmenambitionen möchte Vater Giesecke seine Tochter mit dem Sohn des Konkurrenten Sülzheimers, Sigismund, verkuppeln. Doch Ottilie hat sich längst mir Dr. Siedler verlobt und auch Sigismund hat Klärchen bereits einen Antrag gemacht.
Eine Neuigkeit versetzt die Belegschaft des „Weissen Rössls“ in höchste Aufregung:
Der Kaiser wird im „Rössl“ absteigen. Zähneknirschend bittet Josepha ihren ehemaligen Zahlkellner Leopold zurückzukommen. Leopold stellt aber dafür harte Bedingungen. Als der Kaiser ankommt und endlich seine wohlverdiente Kaisersemmel frühstücken will, vertraut Josepha dem Monarchen ihre verworrenen privaten Gefühle an. Dieser tröstet sie mit einem freundlichen Eintrag ins Gästebuch.
Als Leopold bereit zur Abreise ist, stellt er überglücklich fest, dass ihn seine geliebte Josepha doch nicht gehen lässt. Im Gegenteil, er wird vom Zahlkellner zum Ehemann befördert. Am Ende sind es drei glückliche Paare und ein beigelegter Overall-Streit.
Das Singspiel erfreute die Ohren der Teilnehmer mit vielen bekannten Titeln, wie:
«Im weissen Rössl am Wolfgangsee»,
«Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist?»,
«Im Salzkammergut, da kann man gut lustig sein»,
«Es muss was Wunderbares sein»,
«Mein Liebeslied muss ein Walzer sein»,
«Die ganze Welt ist himmelblau»,
«Zuschau’n kann i net»,
«Und als der Herrgott Mai gemacht» und viele mehr.
Das Publikum zeigte sich gut unterhalten und dankte für die fantastische Aufführung mit tosendem Applaus.
Die teilnehmenden Seniorinnen und Senioren genossen die Vorstellung in vollen Zügen. Sie zeigten sich äusserst begeistert von den profilierten Auftritten der Singschauspielern in ihren farbenprächtigen Kostümen mit ihren ausdrucksvollen Stimmen und der musikalischen Umrahmung des Sinfonieorchesters Liechtenstein.